Hauptthema der Sitzung war diesmal Schulessen, insbesondere die Punkte Grundlagen, Müllvermeidung, DGE-Standards, Aufgaben des Mittagessenausschusses und die anstehenden Ausschreibungen 2024 wurden besprochen.

Als Gastdozentinnen durfte der BEA Sabine Schulz-Greve (Leiterin der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung e.V.) und Petra Hottenroth (Leiterin Qualitätskontrolle Schulessen im Bezirksamt Pankow) begrüßen.

Frau Hottenroth berichtete zuerst über die Arbeit der Qualitätskontrollstelle allgemein. Diese gibt es seit nunmehr fünf Jahren und ist für Deutschland einmalig. In Berlin kontrollieren drei Kolleg*innen ca. 70 Produktionsstätten für Kita- und Schulessen. Die Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) sind in der Leistungsbeschreibung mit verankert und dienen als Basis der Verträge zwischen dem Schulamt und dem Caterer. Sollte es zur Feststellung von fehlender Vertragserfüllung kommen, kann das Schulamt Sanktionen gegen den Caterer aussprechen.

Basis der Qualitätsanforderungen sind die Lebensmittelauswahl, die Lebensmittelhäufigkeiten und die Lebensmittelmengen. Die Lebensmittelauswahl und -häufigkeiten, das Zusatzstoffverbot und die Zuckerreduzierung klappen sehr gut. Bei den Lebensmittelmengen, der Fettqualität, dem Einsatz von Kokos- oder Palmöl, dem sparsamen Salzen sowie den Warmhaltezeiten und der Menüplanung ist aber noch viel zu verbessern. Ursachen für den Lebensmittelabfall gibt es viele: Bestellung und Abbestellung, Speisenplanung, Herstellung und Ausgabe, Ernährungsbildung sowie auch die Rahmenbedingungen (z.B. Essenszeit).

Frau Schulz-Greve betonte zu Beginn ihrer Präsentation, dass die Elternmitwirkung in Bezug auf das Schulessen großen Einfluss hat. Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung ist zuständig für die Beratung und Kooperation mit den Schulen, den bezirklichem Schulämtern und der Qualitätskontrolle Schulessen. Für alle zwölf Bezirke gibt es für die Grundschulen Musterausschreibungen, diese werden auch gern von den Oberschulen genutzt, sind dort aber nicht verbindlich.

Mittagsessenausschüsse sind seit 2013 als Ausschüsse der Schulkonferenz im Berliner Schulgesetz § 78 verankert.
https://gesetze.berlin.de/perma?j=SchulG_BE_!_78

Der Ausschuss hat u.a. die Aufgaben, bei der Auswahl des Essensanbieters zu unterstützen, bei der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle mitzuwirken und am Informationsaustausch mit dem für die Kontrolle des Mittagessens zuständigen bezirklichem Schulamt teilzunehmen. Jede in der Schulkonferenz vertretene Gruppe sollte angemessen repräsentiert sein.

Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sollten Mitwirkungschancen und -pflichten von Schulen genutzt werden. Im Mittagessenausschuss sollte ein Verpflegungsbeauftragter („Kümmerer“) etabliert und Informationen für Eltern zu Bestellung, Abholung und Abbestellung sollten mehrsprachig und digital bereitgestellt werden. Zudem gibt es seit 01.08.2022 gem. § 26 SchüFöVo Sanktionen bei Nicht-Abholung (die sich aktuell aber nur schwer bis gar nicht umsetzen lassen).
Schülerförderungs- und -betreuungsverordnung - SchüFöVO) vom 24. Oktober 2011
https://gesetze.berlin.de/perma?j=SchF%C3%B6BetrV_BE_!_26

Sollte es bei der Mittagessenversorgung zu Problemen kommen, kann der Mittagessensausschuss tätig werden. Die Punkte der Unzufriedenheit werden beschrieben und dokumentiert und der Mittagessensauschuss nimmt dann den Kontakt zum Anbieter auf. Sollte es hier zu keiner Klärung kommen (nach mindestens zweimaliger Kontaktaufnahme), kann das Schulamt nur durch die Schulleitung informiert werden.

Weitere Informationen können auf der Seite https://www.vernetzungsstelle-berlin.de/ abgerufen werden.

Am Anschluss an die beiden Vorträge haben sich die Mitglieder noch zur Umfrage zum Thema Schulmittagessen in Marzahn-Hellersdorf besprochen, die der Vorsitzende Norman Heise nach der Sitzung am 10.02.2023 an die Mitglieder versandt hat.

Frau Braun, Leiterin der Außenstelle der Schulaufsicht der SenBJF, berichtete im Anschluss über folgenden Themen:

Anmeldung für die Oberschulen ab 14.02.2023.

  • Aktuell werden mit den Schulleitungen Prognosegespräche zur Personalsituation geführt.
  • Für das neue Schuljahr müssten im Bezirk 300 bis 350 offene Stellen besetzt werden.
  • 180 Stellen konnten zum neuen Schulhalbjahr neu besetzt werden (nicht alles Vollzeitstellen).
  • Planung des Berlin-Tages zur Lehrkräftegewinnung: es wurden beim Senat Gelder beantragt, um auch Werbung auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram schalten zu können.
  • Weitere Vernetzungen mit den Schulleitungen in Arbeit zu den Themen: Ressourceneinsatz und Kompetenzteams
  • Kinderschutzprojekt an Schulen ist in Arbeit, Hauptschwerpunkt liegt hier in der gewaltfeien Kommunikation.

Anschließend wurden die Grundschule an der Geißenweide und das Melanchthon-Gymnasium von den entsandten BEA-Vertreterinnen kurz vorgestellt.

Die nächste BEA-Sitzung findet am 06.03.2023 als Online-Sitzung statt. Wir freuen uns auf Sie.